Das Frankfurter Rathaus ist eines der ältesten und größten Rathäuser Deutschlands. Das mittelalterliche Bauwerk, ein langgestrecktes rechteckiges Gebäude teilte den Marktplatz in eine westliche und östliche Hälfte, in den sogenannten Ober- und Untermarkt.
Der Baubeginn dieses repräsentativen Hauses lag unmittelbar nach der Verleihung des Stadtrechts in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Der prunkvolle Südgiebel entstand allerdings erst in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts.
Das Gebäude bestand aus einer zweistöckigen Kaufhalle, der Gerichtslaube und der Ratsstube. Die Aufzeichnungen im Frankfurter Stadtbuch von 1425 belegen, dass dieses Gebäude, wie auch andernorts, verschiedenen Funktionen diente. Es war zum einen Kaufhaus, aber in der Ratsstube wurden auch städtische Angelegenheiten geregelt und im Stadtkeller wurde das Niederlagsrecht oder auch Stapelrecht ausgeübt.
Um- und Erweiterungsbauten vor allem im 17. und am Anfang des 20. Jahrhunderts führten zur jetzigen Bauform des Rathauses. 1607-09 wurden die Holzbalkendecken im Zusammenhang mit dem Umbau des Rathauses unter Leitung von Baumeister Thaddäus Pagilon aus Lieberose in Stein ausgeführt und aus der vormals offenen Gerichtslaube wurde ein beeindruckender Festsaal, über dem sich nun ein weithin sichtbarer Turm erhob. 1905/06 wurde der gotische Südgiebel in seiner alten Schönheit wieder hergestellt, er gilt heute als einer der bedeutendsten spätgotischen Architekturzeugnisse.
Das Gebäude wurde 1945 zerstört. Bis 1953 folgte der Wiederaufbau. Die Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten von 1978, die in den Jahren 1993/94 und 1999/2000 aufwendig weitergeführt wurden, lassen den Stolz der einstigen Bürger und den Reichtum der mittelalterlichen Hansestadt heute erahnen.
Die historischen Kellergewölbe unter dem Rathaus beherbergten einst den städtischen Bier- und Weinkeller. Seit 2003 wurde der Kellerbereich vollständig saniert und von allen neuzeitlichen Verbauungen befreit. In der hochgotischen Rathaushalle und der ehemaligen Gerichtslaube ist heute das Museum Junge Kunst zu Hause.