Das diekt gegenüber des Wirtschaftsgebäudes gelegene Kornhaus wurde um 1270/80 als dreigeschossiger Backsteinbau für Speicherzwecke errichtet. Das Haus enthielt ursprünglich sechs Speicherebenen und war doppelt so lang wie heute.
Im 17. Jahrhundert wurde das Gebäude an seinem Ostteil verkürzt. Aus dieser Zeit stammt auch der ungegliederte Ostgiebel. Er war vermutlich nur als Brandwand gedacht und blieb unverziert. Der Westgiebel und die Längsseiten sind durch Spitzbogenblenden gegliedert, die bis unter das Hauptgesims reichen. Jedes zweiter Bogen war einst mit Maßwerk in Stuck ausgefüllt.
Als Doberan sich zur Sommerresidenz des Großherzog Friedrich Franz I. entwickelte, wurde das Kornhaus zur Unterbringung der Pferde genutzt. Im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude zu einem zweigeschossigen Schulhaus umgestaltet. Fachwerkwände und Decken wurden eingezogen sowie neue Fensteröffnungen ins Gebäude eingebaut. Die kleinen Spitzbogenfenster wurden verschlossen. Nach einer umfassenden Instandsetzung und Modernisierung dient das Gebäude heute als Jugend- und Freizeitstätte mit Café.