Die Gesamtregion rund um die Ostsee, von Dänemark bis weit nach Russland, war mit ihrem weit verzweigten Netz von Hansestädten im Mittelalter der führende Wirtschafts-raum Europas. Gerade auf dem heutigen Gebiet Norddeutschlands liegen einige damalige “Weltstädte”. Ökonomische Macht spiegelt sich bis heute wieder in den aus dieser Zeit stammenden Bauwerken. Gotisch geprägt und aus Millionen von Backsteinen gebaut entstanden sie überwiegend zwischen 1200 und meist bis spätestens 1600. Diese bauhistorischen Perlen finden sich heute als Dorfkirchen oder Kathedralen, als Bürger- oder Rathäuser, in Toren und Stadtmauern wieder, immer eingebettet in wunderschöner Natur.
Deutschland
Städte
Neubrandenburg
775 Jahre Neubrandenburg – Herzlich willkommen in der Vier-Tore-Stadt Im Jahr 2023 feiert die Stadt ihr 775. Stadtjubiläum. Neubrandenburg blickt auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und auf das, was die Vier-Tore-Stadt bewegt, prägt und verändert. Die Stadt am Tollensesee ist als drittgrößte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Region Mecklenburgische Seenplatte. Der historische Grundriss der Innenstadt mit einer einmaligen und sehr gut erhaltenen mittelalterlichen Wehranlage, die vier prächtige gotische Tore aufweist, machen den ganz besonderen Reiz der Stadt aus. Die Vier-Tore-Stadt bietet neben modernen Einkaufs- und Freizeitangeboten im Inneren der Wehranlage eine wunderschöne Marienkirche. Diese ist nicht nur ein besonderes architektonisches Kleinod, sondern bietet mit ihrem eingebauten Konzertsaal Musikerlebnisse ganz außergewöhnlicher Art.
Anklam
Seit acht Jahrhunderten macht Anklam von sich Reden, zunächst als Mitglied der Hanse, später durch den Flugpionier Otto Lilienthal und heute als Tor ins preisgekrönte Peenetal. Die Geschichte der stolzen Hansestadt erzählen ihre in Backsteingotik errichteten Wahrzeichen, die sich auf insgesamt drei Routen entdecken lassen. Sie führen neben der Marien- und Nikolaikirche auch zum höchsten Stadttor Pommerns, dem Sitz des Museums im Steintor. Die Lücken, die der Zweite Weltkrieg in das Stadtbild einst riss, werden seit einigen Jahren mit einem bemerkenswerten Stadtumbau liebevoll geschlossen. 1243 wurde die Stadt das erste Mal urkundlich erwähnt und erhielt 1264 das Stadtrecht. Etwa 20 Jahre später, 1283, trat Anklam dem Städtebund der Hanse bei und trägt deshalb heute auch wieder den Titel Hansestadt.
Lüneburg
Das über tausendjährige Lüneburg fasziniert mit seinen historischen Giebeln und dem Charme einer lebendigen Universitätsstadt. Schnell verliebt man sich in die verwinkelten Altstadtgassen. Im Mittelalter gehörte Lüneburg zur Hanse. Mit seinen vielen Salzsiedereien gelangte die Stadt zu großem Reichtum, der sich noch heute in den prächtigen Kirchen, Bürgerhäusern und ganz besonders dem Rathaus widerspiegelt. Glücklicherweise erlitt die Stadt im zweiten Weltkrieg keine Zerstörungen, so dass neben backsteingotischen Häusern auch Gebäude aus späteren Jahrhunderten erhalten blieben, wie dem Barock und der Renaissance. Durch die Leuphana Universität strömen täglich viele Studenten nach Lüneburg. Sie beleben das kleinstädtische Leben. Und so finden sich neben Historischem auch eine urige Kneipenmeile und viele schöne kleine Läden. Die Hansestadt Lüneburg ist umgeben von zahlreichen Gemeinden, die sich durch eine Vielfalt backsteingotischer Kirchen auszeichnen. Zu ihnen zählen Adendorf, Barskamp, Betzendorf, Dahlenburg, Embsen, Lüdersburg, Neetze, Radegast, Scharnebeck und Thomasburg. Sie gehören zum Kirchenkreis Lüneburg.
Bad Doberan
Bad Doberan ist von üppigen Buchenwäldern und sanften Hügeln umgeben und liegt nur wenige Kilometer von der Ostsee entfernt. Der berühmte Ortsteil Heiligendamm, das erste Seebad Deutschlands, liegt sogar direkt am Meer. Das kleine Städtchen hat eine bemerkenswerte Geschichte: Die Bauten des Klosters, das Zisterziensermönche aus Amelungsborn im Weserbergland hier gründeten, prägen noch heute den Ort – allen voran das gewaltige Doberaner Münster. Zeitgleich mit der Gründung des ersten deutschen Seebades in Heiligendamm Ende des 18. Jahrhunderts erkor Großherzog Friedrich Franz I. Doberan zu seiner Sommerresidenz. Bis heute findet sich hier eine Vielzahl beeindruckender klassizistischer Bauten.
Güstrow
Als eine der schönsten Städte im Herzen Mecklenburgs sind in der Barlachstadt Güstrow Kultur und Natur in einer besonders liebenswürdigen Verbindung erlebbar. Von der Backsteingotik bis zum Klassizismus beherbergt die alte Residenzstadt alle Baustile, und auch die mittelalterliche Stadtstruktur hat sich bis in die Gegenwart erhalten. Der Dom, die Pfarrkirche und das Renaissance-Schloss prägen die Silhouette Güstrows. Diese lassen sich ebenso während eines historischen Stadtrundganges gut erkunden, wie auch der Markt, das Rathaus und zahlreiche Bürgerhäuser. Das Renaissance-Schloss beherbergt eine der bedeutendsten Mittelaltersammlungen Norddeutschlands. Sie umfasst Altäre (u. a. Neustädter Altar), Skulpturen, Kirchenmobiliar, Altargerät und Reliquiare und zeichnet sich durch einzelne Kunstwerke von herausragender kunstgeschichtlicher Bedeutung sowie ihre regionale Geschlossenheit aus. Von 1910 bis zu seinem Tod 1938 lebte Ernst Barlach, einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhundert, in Güstrow. Die Ernst-Barlach-Stiftung verfügt über eine Sammlung aus allen Schaffensbereichen und -perioden, die im Atelierhaus am Heidberg und in der Gertrudenkapelle präsentiert wird. Eines seiner berühmtesten Werke, „Der Schwebende“, ist im Dom zu sehen. Im Natur- und Umweltpark mit Aquatunnel, Bärenberg und Wolfsrudel kommen alle Tier- und Naturliebhaber auf ihre Kosten.
Lüneburger Klöster
Von der einst reichen und vielfältigen Klosterlandschaft im Fürstentum Lüneburg zeugen heute noch die sechs Lüneburger Frauenklöster. Das Kloster Walsrode ist das älteste (vor 986), es folgten Ebstorf (um 1160), Lüne (1172), Wienhausen (um 1230), Medingen (1241) und Isenhagen (1243). Walsrode, Ebstorf und Lüne folgten der Regel des Benedikts, Medingen, Wienhausen und Isenhagen gehörten zum Zisterzienserorden. Die wirtschaftliche Basis der Klöster bildeten Grundbesitz, Zehnteinnahmen, Renten und Eigentumsanteile an der Lüneburger Saline, die durch Mitgiften der aus dem Adel oder der gehobenen Schicht des Bürgertums stammenden Nonnen. Die Frauenklöster – außer Walsrode – besaßen Stadthöfe in Lüneburg zur Versorgung der Klöster oder als Zufluchtsort in Krisenzeiten. Die adeligen Bewohnerinnen der Klöster entstammten in der Regel dem Lüneburger Landadel. Der überwiegende Teil der bürgerlichen Damen kam aus Lüneburger Patrizierfamilien. Mit der Einführung der Reformation kamen gravierende Änderungen auf die Klöster zu. Zunächst leisteten sie beharrlichen Widerstand gegen die Einführung der lutherischen Lehre. Erst als sich abzeichnete, dass mit Rücksicht auf den Adel und das städtische Patriziat die traditionsreichen Einrichtungen nicht völlig abgeschafft werden sollten, folgte man der neuen Lehre. Die mittelalterlichen Ordensgemeinschaften überlebten als evangelische Klöster. Ihre Güter wurden in landesherrliche Ämter umgewandelt, der Landesherr übernahm die Verpflichtung zur Versorgung der Konventualinnen […]
Chorin
Das idyllische Dörfchen Chorin ist direkt an der Bahnlinie Berlin-Stettin gelegen und besitzt einen eigenen kleinen Bahnhof. Das gleichnamige Kloster Chorin liegt nur einen kurzen Fußweg entfernt am Amtssee. Der Ort Chorin ist weit über die Landesgrenzen Brandenburgs hinweg bekannt, denn hier entstand ab 1272 das frühgotische Zisterzienserkloster als damals anspruchsvollstes Bauprojekt der Mark. Erstmals wurde hier das in Frankreich entwickelte hochgotische Architektursystem vollständig in Backstein umgesetzt.
Rostock
Die seit 1218 gewachsene Hanse- und Universitätsstadt Rostock ist eine Handwerker- und Industriestadt, Sitz einer der ältesten Universitäten Europas (1419) und Mittelpunkt eines starken Bürgertums. Heute ist Rostock ein modernes Zentrum an der südlichen Ostsee. Vom 13. bis zum 16. Jahrhundert erhielt Rostock als eine der führenden Hansestädte durch die Vielzahl ihrer stattlichen Patrizier- und Handelshäuser einen ausgesprochen repräsentativen Charakter. Die noch erhaltenen Backsteinbauten jener Zeit zeugen vom Fleiß und vom handwerklichen Können ihrer Erbauer.
Ribnitz-Damgarten
Die Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten ist der wirtschaftliche, kulturelle und geografische Mittelpunkt zwischen den Hansestädten Rostock und Stralsund. Sie ist das Tor zur reizvollen Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Seit 1950 sind die einstige pommersche Grenzstadt Damgarten und die mecklenburgische Landstadt Ribnitz miteinander verbunden. Die Doppelstadt bietet schöne Freizeithäfen und eine liebevoll sanierte und lebendige Innenstadt. Das faszinierende Gold des Meeres, der Baltische Bernstein und dessen in seiner Vielfalt beeindruckende Präsentation im Deutschen Bernsteinmuseum im Kloster Ribnitz, gibt der Stadt Ribnitz-Damgarten ihren Beinamen.
Barth
Barth ist eine kleine Stadt an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns, nur 8 Kilometer vom Darß entfernt. Gerne wird der seit 2015 staatlich anerkannte Erholungsort als „Tor zum Darß“ bezeichnet. Das Küstenflair und die noch bis heute vorhandenen, stark vertretenden maritimen Gewerbe nimmt man überall in der kleinen Stadt wahr. Barth war im 19. Jahrhundert einer der bekanntesten und florierendsten Werftstandorte des Nordens und hat daher bis heute erkennbare Vergleiche zu den typischen Hansestädten, obwohl Barth nie in der Hanse war. Ihr Wahrzeichen, die über 80 Meter hohe St. Marien Kirche, ist ein imposanter Bau mitten in der Altstadt und gilt bis heute als Seezeichen. Viele historische mittelalterliche Bauten zeugen von einer beeindruckenden Kulturgeschichte. Seit Anfang des Jahrtausends nennt sich die kleine Stadt am Bodden mit ihren 8.600 Einwohnern „Vinetastadt“. Berliner Wissenschaftler hatten einst Barth in ihren Forschungen mit dem Fundort der versunkenen Stadt Vineta in Verbindung gebracht. Ob es stimmt? Man weiß es nicht so genau. Aber, wie bei Sagen so üblich, es wird ein wahrer Kern wohl weiter erzählt worden sein. Mal größer, mal kleiner. „Vineta“ als Mythos ist erlebbar im 2022 eröffneten Vineta Bürgerhaus, das als modernes „Haus des Gastes“ eine ganzjährige familiengerechte Erlebnis-Ausstellung zum Thema bietet, zudem eine […]
Jüterbog
Rund 60 km südlich von Berlin inmitten des Landstrichs Fläming liegt Jüterbog. Es spielte eine wichtige Rolle bei der Reformation, denn hier hatte Tetzel seinen Ablasshandel betrieben und damit Luther im nicht weit entfernten Wittenberg erzürnt. Dass die Stadt auch eine bedeutende Vergangenheit als Metropole und Handelszentrum hat, lässt sich an den bewahrten mittelalterlichen Bauten ablesen. Damals gehörte Jüterbog zum Erzstift Magdeburg, dem weltlichen Herrschaftsgebiet der Erzbischöfe. Architektur und Kunst zeigen wechselnde magdeburgische, brandenburgische und sächsische Einflüsse. Die Zufahrtstraßen in die Jüterboger Altstadt werden bis heute von den Türmen der drei Stadttore markiert. Zwingermauern verbanden sie mit äußeren Vortoren, die sich beim Neumarkt- und Dammtor erhalten haben.
Bützower Land
Die Stadt Bützow, einst Zentrum des Bistums Schwerin und umgeben von idyllischen Dörfern im Herzen Mecklenburgs, ist geprägt von der mit ihrem hohen Turm weit sichtbaren Stiftskirche – ein Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung. Neben der backsteingotischen Stiftskirche sind weitere Kirchen mit Backsteinelementen im Bützower Land zu finden, und zwar in Bernitt, Boitin, Laase, Moisall, Neukirchen, Qualitz, Rühn, Tarnow und Zernin. Jede der Dorfkirchen ist einzigartig und sehenswert. Idyllisch, in die leicht hügelige Landschaft zwischen Feldern, Wäldern und Seen eingebettet, sind die Jahrhunderte alten Kirchen immer noch Mittelpunkt des Dorflebens.
Prenzlau
Wenn Sie in Prenzlau ankommen, begrüßen Sie bereits die weithin sichtbaren Türme der St.-Marien-Kirche. Das Wahrzeichen der Stadt ist eines der bedeutendsten Beispiele norddeutscher Backsteingotik. Die Türme der Kirche sowie der Heilig-Geist-Kapelle und der Mitteltorturm stellen den bekannten Vier-Türme-Blick von Prenzlau dar. Prenzlau liegt direkt am Uckersee in einer eiszeitlich geformten Landschaft. Die bereits mit großen Grünflächen umgebene Altstadt hat sich zur Landesgartenschau 2013 nochmals verschönert. Neben seinen backsteingotischen Sehenswürdigkeiten ist der Kultursommer im Klostergarten ein weiteres ganz besonderes kulturelles Erlebnis, das man nicht verpassen sollte. Reich an Gewässern ist die Landschaft um Prenzlau und so bieten sich zahlreiche Gelegenheiten für Erholungs- sowie sportliche Aktivitäten. Neben Schwimmen, Kanufahren und Surfern kommen auch Radfahrer und Wanderer auf Ihre Kosten.
Lübeck
Die über mehrere Jahrhunderte führende Rolle der „Königin der Hanse“ lässt sich noch heute bestens im Stadtbild erkennen. Selbstbewusstsein, Macht und Reichtum der freien Bürger und Kaufleute des Mittelalters spiegeln sich in den backsteingotischen Bauwerken der seit 1987 zum UNESCO-Welterbe gehörenden Hansestadt. Exemplarisch steht hierfür der historische Markt mit dem berühmten Rathaus und der Mutterkirche der Backsteingotik, St. Marien zu Lübeck. Die Liste backsteingotischer Bauwerke in der Hansestadt ist lang. Zudem verdient jeder Bau mit seiner ihm eigenen Geschichte besondere Würdigung. Dennoch gibt es, neben Berühmtheiten wie dem Holstentor oder dem historischen Rathaus, großartige Bauten, die im wahrsten Sinne des Wortes aus der Stadtsilhouette herausragen – besonders die imposanten Kirchen. Gleich sieben Türme symbolisieren, dass Lübeck einst Weltstadt war: St. Marien mit dem Doppelturm, St. Petri, der Dom, St. Jakobi sowie St. Aegidien.
Wismar
Die Hansestadt Wismar, zusammen mit Stralsund seit 2002 UNESCO-Welterbe, wird von dem historischen Hafen, mächtigen Backsteinkirchen, Giebelhäusern sowie dem Marktplatz geprägt. Der historische Stadtkern hat seinen mittelalterlichen Grundriss nahezu unverändert bewahrt und legt Zeugnis ab von der Anlage der Seehandelsstädte nach Lübischem Recht. Die erhaltene Bausubstanz mit zahlreichen Einzeldenkmälern dokumentiert die politische Bedeutung und den Reichtum der Ostseestädte im Mittelalter. Charakteristisch ist auch die Vielzahl an mittelalterlichen, zumeist giebelständigen Bürgerhäusern, darunter das im Kern von 1295 stammende Haus Mecklenburger Str. 12 mit einem Wandmalereizyklus aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Seit 2010 ist die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde St. Nikolai in Wismar Mitglied bei der Europäischen Route der Backsteingotik.
Parchim
Pütt, wie Parchim liebevoll auf Plattdeutsch genannt wird, liegt mittig zwischen den deutschen Ballungsräumen Hamburg und Berlin sowie in gleicher Entfernung zur mecklenburgischen Ostseeküste, eingebettet in hügeliges Endmoränengebiet. Die wald- und wasserreiche Umgebung mit den höchsten Douglasien Europas, zahlreichen Mooren und einer gut ausgebauten touristischen Infrastruktur bietet vielfältige Aktivitäten zu Land, zu Wasser oder in der Luft.
Burg Stargard
Nur wenige Kilometer vor den Toren Neubrandenburgs befindet sich ein Kleinod des Mittelalters, dessen Restaurierung ein Werk vieler Jahre ist: die Burg Stargard mit ihrem slawischen Namen in der gleichnamigen Stadt. Sie ist die nördlichste erhaltene Höhenburg Deutschlands und das älteste weltliche Gebäude in Mecklenburg-Vorpommern. Zu den landschaftlichen Höhepunkten im Umland gehören u. a. die Mecklenburgische Seenplatte, der höchste Berg des Landes sowie der Müritz-Nationalpark. Die Burg Stargard war einst der politische und strategische Mittelpunkt des Landes Stargard. Die Markgrafen von Brandenburg ließen die Burg zwischen 1236 und 1260 über einem slawischen Burgwall errichten. Trotz Zerstörungen im Lauf der Jahrhunderte sind Hauptteile der Anlage erhalten, wie die Torbauten, das Krumme Haus, die Alte Münze und Teile der bis zu vier Meter starken Burgmauer, die von der Backsteingotik geprägt sind. Das Ganze wird von einem mächtigen Graben umgeben. Steht die Burg schon auf 95 Metern ü. NN, so reckt sich der runde Turm weitere 38 Meter als Landmarke in die Höhe und bietet eine weite Sicht ins hüglige Land. Neben der Burg selbst lohnen auch die Altstadt, die Kirche St. Johannes und die ehemalige Kapelle des Hospitals Zum- Heiligen-Geist einen Besuch.
Stendal
Im Norden Sachsen-Anhalts, in der beginnenden norddeutschen Tiefebene, liegt die Hansestadt Stendal, das „Herz der Altmark“, die größte Stadt dieser Region. Sie ist Stadt der Hanse, der Backsteingotik und Geburtsstadt Johann Joachim Winckelmanns. Das erste Mal erwähnt wurde Stendal 1022, im Jahre 1165 bekam sie das Stadtrecht. Neben der Kernstadt gehören noch weitere 18 Ortschaften mit insgesamt 30 Ortsteilen zum „Herz der Altmark“. Die Hansestadt Stendal ist laut Stand 31.12.2021 Heimat für ca. 41.000 Menschen. Im 14. & 15. Jahrhundert entwickelte sich Stendal zu einer blühenden Hansestadt. In dieser Zeit entstanden auch die charakteristischen Backsteinbauten, zu denen nicht nur die Kirchen, sondern auch das Musikforum Katharinenkirche, das Rathaus und das Tangermünder und Uenglinger Tor gehören. Letztgenanntes ist das architektonisch wohl reizvollste Stadttor der norddeutschen Backsteingotik. Stendals gut erhaltene und sanierte mittelalterliche Innenstadt mit ihren reichen Kunst- und Kulturschätzen, darunter vier große backsteingotische Hallen- bzw. Ratskirchen und die sehenswerten backsteingotischen Tortürme, ist kunsthistorisch außerordentlich interessant und lädt zum Verweilen ein.
Wolgast
Die 750 Jahre alte Herzogstadt Wolgast, die Stadt am Peenestrom, zählt heute etwa 12.500 Einwohner und wird häufig als „Tor zur Insel Usedom“ bezeichnet. Die Peenebrücke, Norddeutschlands größte Klappbrücke, verbindet die Stadt mit der Insel Usedom und gibt der Hafenstadt durch ihre schöne Wasserlage ein unvergleichliches Flair. Im nahen Lassan befindet sich mit St. Johannis eine sehenswerte dreischiffige Hallenkirche der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts mit einem Rechteckchor des 13. Jahrhunderts. Auch die St.-Michael-Kirche in Krummin ist eine aus dem 13. Jahrhundert stammende Backsteinkirche mit neugotischen Anbauten und Westturm aus dem 19. Jahrhundert.
Brandenburg an der Havel
Brandenburg an der Havel ist das früheste und bedeutendste städtische Zentrum und der namensgebende Hauptort der Mark Brandenburg. Der dreiteilige Stadtkern besteht aus der Dominsel, der Altstadt und der Neustadt beiderseits der Havel, die bis ins 18. Jahrhundert hinein selbständige Städte waren. Weder durch Feuer und Krieg noch durch übermäßigen Reichtum tiefgreifend zerstört, hat sich in der Stadt Brandenburg ein ganzer Kosmos mittelalterlicher Architektur erhalten. Hier lassen sich nicht nur alle Stilstufen der märkischen Gotik studieren, hier findet man auch Beispiele fast aller kirchlichen und profanen Bauaufgaben. Das größte mittelalterliche Bauvolumen stellten die beiden Stadtbefestigungen dar, die um 1300 nahezu gleichzeitig aus Backstein errichtet wurden. Sie können in voller Länge von 1,7 bzw. 2,4 km mit ihren Gräben und Wällen bis heute als Grenze der mittelalterlichen Stadt nachvollzogen werden. Einen Eindruck von der Eleganz und Stärke der Verteidigungsanlagen vermitteln die vier erhaltenen Tortürme. Schließlich verfügen die beiden Stadtkerne Altstadt und Neustadt über einen herausragenden Bestand an historischen Bürgerhäusern. Die Reihe der mittelalterlichen Bürgerhäuser reicht vom sog. Ordonnanzhaus am Altstädtischen Markt, einem reichen Bürgerhaus der Zeit um 1300, das Ende des 15. Jahrhunderts nochmals luxuriös umgebaut wurde, bis zum Haus Bäckerstraße 14, einem gotischen Ständerbau von 1408, dem bislang ältesten Fachwerkhaus […]
Frankfurt (Oder)
Seit mehr als 760 Jahren wird die Silhouette der Stadt Frankfurt (Oder) von der Hallenkirche St. Marien geprägt. Mit einer Länge von rund 80 Metern und dem 45 Meter breiten Querschiff gehört sie zu den größten Sakralbauten der norddeutschen Backsteingotik. Aber auch andere backsteingotische Bauwerke zeugen von der großen Vergangenheit der einst reichen Hansestadt: das Rathaus, die Friedenskirche und die ehemalige Franziskaner-Klosterkirche. Berühmtester Sohn der Oderstadt ist der Dichter und Dramatiker Heinrich von Kleist.
Bardowick
Bardowick ist einer der ältesten Orte Norddeutschlands, es war bedeutendes Handelszentrum im Mittelalter und wurde 1189 durch Heinrich den Löwen zerstört. Ab 1400 entwickelte es sich zu einem bedeutenden Zentrum des Gemüseanbaus.
Pasewalk
Die über 750 Jahre alte Stadt an der Uecker weist interessante Bauten und Denkmäler auf, die es lohnt zu erkunden. Das schwere Schicksal des 2. Weltkrieges hat bis zu über 80% der heutigen Innenstadt zerstört. Von der einst 2488m langen und ursprünglich 8m hohen Stadtmauer mit ihren Toren, Türmen und Wiekhäusern sind noch beachtliche Teile erhalten. Die Stadt Pasewalk hat mit Beginn der ersten städtebaulichen Maßnahmen der 90er Jahre bis dato, den Schwerpunkt auf die Sanierung und Erhaltung der städtebaulichen Substanz gelegt. Die Restaurierung wurde im Jahr 2015 mit einem Stadtringfest gefeiert. Das größte Baudenkmal der Stadt – die mittelalterliche Stadtbefestigung – mit ihrem Pulverturm, dem „Kiek in de Mark“, dem Wahrzeichen der Stadt, dem Mühlentor und dem Prenzlauer Tor, lässt sich entlang der Stadtmauer in einem Rundgang zu Fuß oder per Rad erkunden.
Eberswalde
Eingebettet in eine Wald- und Seenlandschaft liegen die Stadt Eberswalde und der Ort Chorin. Die Stadt gehört zu den märkischen Gründungen des Adelsgeschlechts der Askanier, das bis 1319 die Markgrafen in Brandenburg stellte. Auch das acht Kilometer entfernte Zisterzienserkloster Chorin ist eine askanische Gründung und diente als Haus- und Begräbniskloster der Landesherren. Heute zeigt die Stadt Eberswalde ein gelungenes Zusammenspiel aus Altehrwürdigem wie der Maria-Magdalenen-Kirche und Modernem wie dem Paul-Wunderlich-Haus. Chorin gehört vor allem aufgrund des ehemaligen Zisterzienserklosters zu den beliebtesten Ausflugszielen Brandenburgs.
Tangermünde
In der Auenlandschaft des Flüsschens Tanger entstand um 1000 im Schutze einer Burg die Stadt Tangermünde. Welche Bedeutung Tangermünde als Hansestadt und Nebenresidenz Kaiser Karls IV. gewann, zeigen die backsteingotischen Bauten. Bis heute konnte sich die Stadt ihr altertümliches Stadtbild mit zahlreichen Fachwerkhäusern bewahren. Die Altstadt ist nahezu lückenlos von einer beeindruckenden Wehranlage mit drei noch erhaltenen Toren umschlossen. Während der mächtige Burgturm ein Zeugnis für den frühen Backsteinbau darstellt, gehören das Rathaus, das Neustädter Tor und die St.-Stephans-Kirche zum prächtigen Ausbau der Stadt im Spätmittelalter.
Flensburg
Die Perle an der Flensburger Förde punktet mit alten Kaufmannshäusern und -höfen, vier mittelalterlichen Kirchen, einem lebendigen Hafen sowie mit Beschaulichkeit und ihrer Nähe zu Dänemark. Flensburg lebte mehr als 400 Jahre unter dänischer Krone. Die Seehandelsstadt war berühmt als die Rumstadt. Einst gab es mehr als 200 Rumhäuser und etliche Zuckersiedereien. Diesen Spuren können Sie zu Fuß auf der »Rum & Zucker Meile« folgen und das »flüssige Gold der Karibik« heute noch in zwei Rumhäusern probieren. Zudem erinnert die Flensburger Rumregatta, die immer zu Christie Himmelfahrt stattfindet, mit prachtvollen Schiffen an diese Vergangenheit. Durch das Herz der alten Hafenstadt führt der Spaziergang »Flensburger Kapitänsweg«. Hierbei können Sie das stille Kapitänsviertel am Hang des Ostufers und den imposanten Westindienspeicher am Westufer der Flensburger Förde entdecken. Als Wahrzeichen der Stadt gilt das Nordertor. Einst nördlicher Abschluss der Altstadt und um 1595 erbaut, wird es auch als »Tor nach Skandinavien« bezeichnet.
Stralsund
Nur einen Ankerwurf vom Stralsunder Hafen entfernt thronen am Alten Markt die Nikolaikirche und das Rathaus mit seiner filigranen Schaufassade. Sie sind das Wahrzeichen der UNESCO-Welterbestadt Stralsund. Reich an historischen Bauten aller Stilepochen, wird die Hansestadt doch vor allem vom leuchtenden Rot des Backsteins geprägt. Mit seinem nahezu unveränderten Grundriss legt Stralsund als idealtypisch angelegte mittelalterliche Stadt auch heute noch Zeugnis ab von der Macht und dem Reichtum der Ostseestädte im Mittelalter.
Buxtehude
In der Hansestadt Buxtehude vor den Toren der großen Hanseschwester Hamburg am Rande des Alten Landes mit seiner herrlichen Obstbaumblüte leben heute über 40.000 Menschen. Besonderer Anziehungspunkt für Besucher ist die historische Altstadt mit ihrer Fußgängerzone, der Flethanlage, dem Viver (dem alten Stadtgraben), dem Marschtorzwinger und den schönen, alten Bürgerhäusern. Das Altstadtfest, das Weinfest und der Weihnachtsmarkt füllen regelmäßig Straßen und Gassen der Innenstadt. Buxtehude ist bekannt als die Stadt, in der die Hunde mit dem Schwanz bellen und Hase und Igel um die Wette laufen. Doch wer deshalb glaubt, Buxtehude sei nur eine Märchenstadt, der irrt gewaltig, denn schon seit über 1000 Jahren ist Buxtehude Wirklichkeit. Im Jahr 959 zum ersten Mal erwähnt, war die Stadt seinerzeit die erste deutsche Stadt, die planmäßig um ein zentrales Hafenbecken herum gebaut wurde. Im Rahmen des hansischen Fernverkehrs sorgte sie für eine bequeme Überquerung der Elbe und entwickelte sich zu einer lebendigen Hansestadt.
Greifswald
Das Flüsschen Ryck verbindet Greifswalds Innenstadt mit dem Greifswalder Bodden und der Ostsee. Diese Lage brachte der Stadt in der Vergangenheit großen wirtschaftlichen Aufschwung. Einst zum Kloster Eldena gehörend, erhielt die Stadt 1250 Lübisches Recht und wurde dadurch viel unabhängiger. Ab 1278 gehörte Greifswald zum Hansebund und etwa zwei hundert Jahre später, 1456, wurde eine Universität gegründet. Diese ist eine der ältesten Universitäten Deutschlands und so trägt Greifswald heute stolz den Beinamen Universitäts- und Hansestadt. Die liebevolle Altstadt wird nicht nur durch die vielen Studenten geprägt, sondern auch durch die schönen erhaltenen Häuser und Kirchen. Eine Stadtbefestigung umschließt heute noch das ursprüngliche Stadtgebiet. Direkt an Greifswald anschließend liegt das kleine Fischerdorf Wieck, in dem noch heute die Ruinen des einstigen Klosters Eldena zu finden sind. Weltberühmt wurden diese Ruinen durch die Gemälde von Greifswalds größten Sohn, Caspar David Friedrich.