Nur drei Kilometer von Jüterbog entfernt liegt das ehemalige Zisterzienserkloster Zinna. Es wurde 1170 durch den Erzbischof von Magdeburg gegründet.
Ältester Bau des Komplexes ist die im 12. Jahrhundert begonnene spätromanische Feldsteinkirche. Sowohl die Ostteile der Kirche, als auch das siebenjochige Langhaus mit seinen leicht spitzbogigen Arkaden wurden innerhalb verschiedener Bauphasen mit Kreuzrippengewölben überwölbt.
Der Klausurbereich wurde im 18. Jahrhundert weitgehend abgetragen und das Klosterareal im Süden mit neuzeitlichen Gebäuden überbaut. So lässt sich heute ein wesentliches Grundelement der Zisterzienserarchitektur, die innere Geschlossenheit der Klosteranlage, nicht mehr ohne weiteres erkennen.
Als einziges Klausurgebäude hat sich das Konversenhaus erhalten, das einst Arbeits- und Wohnort der Laienbrüder war. Der zweigeschossige Backsteinbau, der in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstand, weist im Untergeschoss einen Vorratsraum mit Kreuzgratgewölbe auf.
Ebenso erhalte hat sich das Siechenhaus, aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Es diente zur Pflege der schwachen, kranken und alten Mönche und beherbergte auch hochrangige Gäste. Schon in der Entstehungszeit wurde der Backsteinbau mit einer Heißluftheizung ausgestattet; ein durchlaufender Wasserkanal versorgte das Haus mit Frischwasser. Die Fassade zeigt einen hochgotischen Stufengiebel an der Nordseite, der mit Fialen und krabbenbesetzten Wimpergen aufwendig gestaltet wurde. Im Inneren weisen die Räume Kreuzrippengewölbe auf.
Im 15. Jahrhundert errichtete man das spätgotische Abtshaus. In ihm befanden sich neben den Wohnräumen des Abts, die mit eigener Kapelle und separaten Abtritt ausgestattet waren, im Ober- und Untergeschoss große rippengewölbte Räume, die mit heißer, rauchfreier Luft beheizt wurden. Eine zugehörige Küche befand sich im Kellergeschoss.
1492 entstand im Kloster das erste gedruckte Buch der Region, ein Marienpsalter. Mehrmals vergeblich versuchte der Magdeburger Erzbischof das Kloster als Bollwerk des Katholizismus zu nutzen und die alte Ordnung wieder herzustellen. 1553 verließ der letzte Abt das Kloster.