Foto von links nach rechts: Denkmalpfleger und EuRoB-Vorstandsmitglied Eiko Wenzel, Tourismuschef Gorm Casper (von der TAFF, Tourismus Agentur Flensburger Förde), Pastorin Sylvia Fuchs von St. Marien, Pastor Dr. Marcus Friedrich von St. Nikolai.
Die Enthüllung der Infotafeln im Design der Europäischen Route der Backsteingotik wurde vor der Nikolai-Kirche vorgenommen, rechts erkennt man das typische polychrome Backsteinmauerwerk der Südvorhalle von St. Nikolai, erbaut zu Beginn des 15. Jahrhunderts nach Vorbildern aus dem lübisch-mecklenburgischen Raum. © Anja Pfaff
Flensburg, 27. Dezember 2018
Das neue Jahr steht vor der Tür und mit ihm auch viele Tourist*innen, die Flensburg 2019 besuchen werden. Neu für sie und für alle Einheimischen: Fünf Informationstafeln an prägenden backsteingotischen Bauwerken, die die Stadt zu bieten hat. Tourismuschef Gorm Casper hat die Infotafeln gestern feierlich enthüllt. Ab sofort kann sich die Öffentlichkeit an der St. Nikolai- der St. Marien-, der St. Johannis- und der Heiliggeistkirche sowie an der St. Nikolai-Apotheke über diese prägenden mittelalterlichen Bauwerke informieren.
Wie keine andere Bauepoche hat die Backsteingotik die gesamte Ostseeregion und auch das angrenzende Binnenland geprägt. Man findet backsteingotische Bauten heute vor allem im nördlichen Deutschland, in Polen und in Dänemark. Nach dem Wegfall der Reisebarrieren haben sich Städte aus diesen Ländern zunächst in einem europäischen Projekt, seit 2007 in dem Verein „Europäische Route der Backsteingotik“ zusammengetan, um gemeinsam das Kulturerbe Backsteingotik in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Ziel des Vereins ist es, den Kulturtourismus und den Austausch der Länder und Städte in Fragen der Pflege, Erhaltung und Erforschung des Kulturerbes zu fördern.
Flensburg ist seit 2014 Teil der Route der Backsteingotik – und hat mit dem spätgotischen Kaufmannshaus, der „Nikolai-Apotheke“ am Südermarkt und vier mittelalterlichen Stadtkirchen einiges zu bieten. Auf den neuen Infotafeln, die im einheitlichen Design der Backsteinroute gestaltet sind, erfährt man das Wichtigste zur Geschichte, zur Ausstattung und zu den Besonderheiten.
Gorm Casper, Flensburger Tourismuschef, und Denkmalpfleger Eiko Wenzel, der Flensburg im Vorstand des Vereins „Europäische Route der Backsteingotik“ vertritt, freuen sich, dass mit den Tafeln nun ein weiterer Schritt getan werden konnte, um Flensburg für kulturell interessierte Touristen interessanter zu machen. „Die vier Innenstadtkirchen St. Nikolai, St. Marien, St. Johannis und die Heiligengeistkirche sind die zentralen Orte für kulturell interessierte Touristen“, sagt Eiko Wenzel. Und Dr. Marcus Friedrich, Pastor an St. Nikolai, ergänzt: „Unsere Kirchen als kulturell und touristisch bedeutende Stätten auszuweisen, macht unsere Kirchen auch außerhalb der Gottesdienste und Konzerte als Orte der Einkehr interessant.“ Seit Jahren verfolgt St. Nikolai das Konzept „offene Kirche“, jährlich gehen viele tausend Besucher*innen ein und aus. Er sagt: „Letztlich wird auch deutlich, welche Verantwortung wir als Kirchengemeinden für die Bewahrung dieses kulturellen Erbes haben. Wir freuen uns über die Tafel und damit über die Möglichkeit, Einheimischen und Gästen unsere Schätze zu zeigen.“