Das Land ist geprägt von seiner Verschiedenheit. Im Süden Polens liegen die Karpaten mit dem Tatra-Gebirge, das Beskiden- und Bieszczady-Gebirge, sowie die Sudeten. Hier grenzt Polen an die Tschechische und Slowakische Republik. Die östlichen Nachbarn sind Litauen, Weißrussland, die Russische Föderation und die Ukraine, während westlich der Oder Deutschland beginnt. Landschaftlich besonders attraktiv ist die Masurische Seenplatte im Nordosten Polens, wo eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt beheimatet ist. Reizvoll ist auch die Ostseeküste mit ihren weitläufigen Sandstränden, Dünen und hohen Klippen. Nahe der Ostseeküste findet man auch die alten Ostseehäfen, denen man ihre große Vergangenheit noch immer ansieht, z. B. Szczecin, das den größten polnischen Ostseehafen besitzt, oder Gdańsk mit seiner bedeutenden Geschichte und der Marienkirche, die 20.000 Menschen Platz bietet. Bedeutende Orte sind auch Toruń und Malbork mit seiner Ritterordensburg aus dem 13. Jahrhundert.
Polen
Myślibórz (Soldin)
Myślibórz (dt. Soldin) liegt im südwestlichen Teil der Woiwodschaft Westpommern, im Herzen der Soldiner Seenplatte. Die Stadt wurde im 13. Jahrhundert nach Magdeburger Recht gegründet und war mehrere Jahrhunderte Hauptstadt der historischen Neumark. Aus dieser Zeit sind bis heute viele interessante Sehenswürdigkeiten erhalten geblieben. Weitere Attraktionen der Gemeinde Myślibórz sind Seen, Wälder und Naturschutzgebiete. Mit seinen 617 Hektar ist der Soldiner See der größte unter den insgesamt 20 Seen des Gebiets. Myślibórz ist heute eine Kreisstadt und wurde im 13. Jahrhundert auf Magdeburger Recht gegründet. Mehrere Jahrhunderte lang war dies die Hauptstadt der Neumark und galt aus diesem Grund als wichtiger Ort auf der politischen Landkarte. Aus dieser Zeit überdauerten viele prächtige Sehenswürdigkeiten bis heute. Im Jahr 1933 hat sich in Pszczelnik bei Myślibórz während eines Fluges aus New York nach Kaunas eine Flugkatastrophe ereignet, bei der die litauischen Piloten S. Darius und S. Girėnas tödlich verunglückten. Myślibórz entzückt durch die Erhabenheit seiner Sehenswürdigkeiten, die von der reichen, auf mehr als 700 Jahre zurückblickenden Vergangenheit zeugen. Der altstädtische Stadtteil von fast kugelförmiger Form hat seine mittelalterliche Gestalt beibehalten. Er wird von Stadtmauer-Fragmenten aus Backsteinen und Feldstein aus dem 14. Jahrhundert umgeben. In der Stadtmaueranlage sind zwei backsteingotische Mauertürme erhalten: der […]
Płock
Płock ist die einstige Hauptstadt Masowiens; eine Stadt, die auf eine tausendjährige Geschichte zurückblickt und zu den ältesten Städten Polens gehört. Bereits im 12. Jahrhundert wurde auf dem Tumski-Hügel ein Vorgängerbau der prächtigen Kathedrale errichtet, die heute über der Stadt thront. Hier ruhen die sterblichen Überreste der polnischen Herrscher Władysław I. Herman und Bolesław III. Schiefmund in einem Marmorsarkophag. Zu ihrer Zeit war Płock die Hauptstadt Polens. Płock ist besonders schön auf einer hohen Böschung über der Weichsel gelegen. Hier kann man spazieren gehen, joggen und Fahrrad fahren. Die Weichsel bietet gute Bedingungen zum Segeln und lädt dazu ein, auch anderen Wassersportarten nachzugehen.
Gdańsk (Danzig)
Die ehemalige Hansestadt Gdańsk (dt. Danzig), einst wichtigster Ostseehafen der historischen Landschaft Pommerellen, kann auf eine mehr als tausendjährige Geschichte zurückblicken. Um 1224 erhielt die Kaufmannssiedlung von dem pommerellischen Herzog Swantopolk II. das Stadtrecht verliehen und entwickelte sich rasch zu einem bedeutsamen Handelsstandort, der Begierden zahlreicher Territorialherren weckte. Dies sollte die wechselvolle Geschichte der Stadt über die Jahrhunderte hinweg prägen. Der Wohlstand der Hansestadt zur Zeit ihrer größten wirtschaftlichen Blüte im 14. und 15. Jahrhundert spiegelt sich in ihren eindrucksvollen gotischen Backsteinbauten wider. Im Zeitalter der Gotik wurden in Danzig – neben den backsteingotischen Highlights der Stadt wie der Marienkirche – zahlreiche weitere Kirchen und Klöster aus Backstein erbaut: die Pfarrkirche St. Katharinen, die Dominikanerkirche St. Nikolai, die franziskanische St.-Trinitatis-Kirche mit ihren wunderschönen kronenartigen Giebeln, die Johanneskirche, die während des Zweiten Weltkriegs am meisten in Mitleidenschaft gezogen wurde, sowie viele andere. Sie zeichnen sich durch eine großzügige Hallenarchitektur aus. Im Inneren können Netz-, Stern- und Zellengewölbe, Spitzbogenportale, Baudekorelemente aus Haustein, Altäre und Chorgestühl bewundert werden.
Olsztyn (Allenstein)
Olsztyn (dt. Allenstein) gehörte zum Herrschaftsbereich des ermländischen Domkapitels in Frauenburg (Frombork) und erhielt von ihm 1353 das Stadtrecht. Der Name der Stadt stammt vom Fluss Alle (pol. Łyna), an dem sie gelegen ist. Im Mittelalter war Allenstein als Sitz eines der drei Kammerämter, die dem Kapitel unterstanden und zusammen mit den bischöflichen Kammerämtern das Fürstbistum Ermland bildeten, eins der wichtigsten Machtzentren des ermländischen Bischofs innerhalb des Deutschordensstaates. Heute ist Allenstein die Hauptstadt der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Die glanzvolle Vergangenheit der Stadt spiegelt sich in den gotischen Backsteinbauten der Altstadt wider – der Burg des Ermländer Domkapitels, dem Dom St. Jakobi, dem Alten Rathaus, dem Hohen Tor sowie den Resten der Wehrmauern. Bis heute ist das mittelalterliche Straßennetz erkennbar.
Chełmno (Kulm)
Chełmno (dt. Kulm, lat. Culmen), eine Hansestadt, liegt an der Weichsel, malerisch auf neun Hügeln der Chełmnoer Höhenlandschaft und war die ehemalige Hauptstadt des historischen Kulmer Landes. Der Ort wurde in den Urkunden zum ersten Mal im Jahre 1065 erwähnt. Der Ursprung von Chełmno geht auf eine frühmittelalterliche Handels-und Handwerkersiedlung auf dem Hl. Lorenz (św. Wawrzyńca) – Berg in Kałdus (4 km südlich von der heutigen Stadt entfernt) und die Ortschaft Starogród – Sitz der Chełmnoer Komturei, der ersten Komturei des Deutschen Ritterordens, zurück. In der reichen Geschichte der Stadt sind viele interessante und bedeutungsvolle Ereignisse zu finden. Chełmno ist eine Stadt, die in der Geschichte Polens und des Deutschen Ordens, der hier die Hauptstadt seines Staates gründen wollte, eine wichtige Rolle gespielt hatte. Das Stadtrecht von Chełmno, die so genannte „Culmer Handfeste“, das vom Deutschen Ritterorden 1233 verliehen wurde, war bis zum 18. Jh. Vorbild für die Gründung von 225 Städten u.a. Warszawa (Warschau), Toruń (Thorn), Gdańsk (Danzig) oder Wadowice – sowie 1.364 Siedlungen. Chełmno bietet seinen Besuchern interessante Sehenswürdigkeiten, die vom Mittelalter bis heute gut erhalten geblieben sind. Zu den wertvollsten Denkmälern gehören: die vollständig erhaltene, schachbrettförmige Anlage der Altstadt sowie die mittelalterliche Stadtmauer mit einer Länge von […]
Grudziądz (Graudenz)
Die Stadt Grudziądz (dt. Graudenz) im ehemaligen Westpreußen liegt am rechten Weichselufer zwischen Toruń (dt. Thorn) und Gdańsk (dt. Danzig). 1291 erhielt Graudenz das Kulmer Stadtrecht und wurde in den Folgejahren mit einer Stadtmauer umgeben. Im Laufe des 14. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt zu einem Zentrum des Getreidehandels. Noch heute weist die am Fluss liegende Altstadt 26 imposante gotische Speicher auf. Neben den gotischen Sehenswürdigkeiten zeichnet sich die mittelalterliche Stadtanlage durch drei barocke Klöster aus: die Benediktinerabtei mit der Heilig-Geist-Kirche, das Jesuitenkolleg mit der Kirche des Hl. Franz Xaver und das Reformantenkloster mit der Heilig-Kreuz-Kirche.
Sławno (Schlawe)
Sławno (dt. Schlawe) zählt zu den ältesten Städten Nordpolens. Die Siedlungsgeschichte der Stadt geht auf das 12. Jahrhundert zurück, 1317 erfolgte die Stadtgründung nach Lübischem Recht. In ihrer langen Geschichte erlebte die Stadt zahlreiche Wechsel des Landesherren, sie gehörte zu unterschiedlichen pommerschen Herzogtümern und wurde zeitweilig dem Königreich Polen und der Mark Brandenburg angegliedert. Das geistige Leben in der Stadt war vom Johanniterorden geprägt, der bereits vor 1155 ein Ordenshaus in Schlawe besaß und das Patronatsrecht über die Stadtkirchen innehatte.