Der Dom zu Güstrow ist das älteste Bauwerk der Barlachstadt Güstrow. 1226 wurde er auf dem Totenbett von Fürst Heinrich Borwin II. gestiftet, einem Enkel von Pribislav und Heinrich dem Löwen. Die Hauptaufgabe der heutigen Gemeindekirche war zunächst die Verbreitung des christlichen Glaubens im eroberten slawischen Land.
Nach Fertigstellung des Langschiffes und des Turmes erfolgt 1335 die Domweihe durch den Bischof von Kammin, heute Kamień Pomorski. 1552 wird der katholische Domstift aufgehoben. Der Dom steht leer und wird 12 Jahre lang als Wagenscheuer genutzt. 1568 wird er evangelische Hofkirche und Grablege für das Güstrower Fürstenhaus bis 1695.
Der Güstrower Dom wurde zunächst romanisch begonnen und dann gotisch vollendet. Der Bau ist reich mit Kunstschätzen von der Spätromanik bis zur Neuzeit ausgestattet. So der spätgotische Flügelaltar von Hinrik Bornemann, das Herzog-Ulrich-Monument von Philipp Brandin und die Apostelfiguren von Claus Berg. Das bekannteste Werk, das für den Güstrower Dom geschaffen wurde, ist der „Schwebende“ von Ernst Barlach. 1927 wird das Denkmal gegen den Krieg angebracht, 1937 als entartete Kunst abgenommen und 1944 zu Kriegszwecken eingeschmolzen. 1953 wird der Drittguss des „Schwebenden“ wieder im Dom über einem schmiedeeisernen Taufgitter aus dem 18. Jahrhundert angebracht.