Ursprünglich “nova turris“ (Neuer Turm) mit Zinnen gekrönter Wehrbau, Höhe 12 Meter (ohne Kuppel), Durchmesser 7,70 Meter, Wanddicke 1,90 Meter
In den Stadturkunden wird er erstmals im 16. Jahrhundert als der „Neue Turm“ erwähnt. Die bekannte Abbildung von Braun und Hogenberg aus dem Jahr 1590 stellt ihn als einen wehrhaften Turm mit Zinnen dar. Der Turm mit einem Verlies gehörte zur Fronerei (Scharfrichter), die sich 1550 am Ende der Turmstraße befand. Die Bezeichnung Fangelturm wird sich erst im 18. Jahrhundert durchgesetzt haben, als die beiden Etagen zu Gefängniszellen ausgebaut wurden. Im 19. Jahrhundert versah man den Turm mit einem Kuppeldach und schmückte es mit einer Wetterfahne. Nach 1960 wurde auf dem Dach eine astronomische Station für die Oberschulen der Stadt eingerichtet. So hat sich heute Altes und Neues in diesem Falle zu einer glücklichen Synthese verbunden. Von der Turmstraße aus gelangt man über eine Treppe im überdachten Seitenanbau in die erste Etage des Turms. Dort sind noch zwei Schießscharten vorhanden, eine dritte wurde zugemauert.