St.-Jürgen–Kapelle, vor den Stadttoren, zweijochiger gotischer Backsteinchor, 14. Jahrhundert
Das Hospital St. Jürgen in Barth wurde erstmals 1322 urkundlich erwähnt und vorwiegend als Siechenhaus für Lepra- und Pestkranke genutzt. Von der dazugehörigen Kapelle ist nur noch der zweijochige gotische Backsteinchor mit 5/10-Schluss erhalten. Das Schiff, welches vermutlich dreijochig angelegt war, hat sich lediglich in seinen Außenmauern bis zur Sohlbankzone der heutigen Fenster erhalten. Es erfuhr bei einer späteren Nutzungsänderung eine Überformung. 1818 wurde dann unter Verwendung von Teilen des Schiffmauerwerks ein zweigeschossiger verputzter Mittelgangbau von fünf Achsen mit Satteldach errichtet. Im Inneren des Chors existieren unter späteren Putzschichten noch Malereien aus der Erbauungszeit des 15. Jahrhunderts, die erst durch laufende Restaurationsarbeiten im Sommer 2002 entdeckt wurden. Die freigelegten Figuren, unter anderem ein Christopherus, wurden restauriert. Heute wird St. Jürgen als Bibelzentrum genutzt. In Ausstellungen aber auch mit Veranstaltungen, Führungen, insbesondere für Schulen, werden hier biblische Themen vermittelt. Der Chor wird weiterhin als Andachtsraum genutzt.