Das Wassertor (polnisch: Brama Wodna), erbaut zu Beginn des 14. Jahrhunderts, ist das einzige bis heute erhaltene Stadttor in Grudziądz. Es diente dazu, die Stadt und die Burg von der Seite des damaligen Hafenplatzes, d.h. vom Weichselufer aus zu betreten. In der Nacht wurde es mit einem hölzernen, eisenbeschlagenen Fallgitter verschlossen, das den Zugang zur Stadt sicherte.
Das Wassertor wurde 1659 und 1945 niedergebrannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es umfangreich restauriert und beherbergt heute das Stadtmuseum.
Die Stadtbefestigung
Die Stadtbefestigung wurde im frühen 14. Jahrhundert errichtet. Es gab vier Tore, die in die Stadt führten: Wodna, Toruńska, Boczna und Łasińska. Die Deutschordensburg konnte man von der Stadt aus durch das Burgtor erreichen, welches mit dem Vorburgbereich der Festung verbunden war.
Auf den Stadtmauern wurden zehn Wehrtürme errichtet. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Mauern systematisch erweitert und verstärkt. Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie im Zuge der Stadterweiterung teilweise abgerissen. Die südöstliche Ecke mit dem Untergeschoss eines Turms ist erhalten geblieben, und an der südlichen Mauer befindet sich ein Wasserturm, welcher früher Wasser aus dem Trynka-Kanal (der heute unterirdisch fließt) schöpfte. Beim Wasserversorgungsturm handelt es sich um eines der ältesten Wasserversorgungssysteme in Polen.