Ein weiterer Teil der Klosteranlage ist die Propstei. Erbaut 1410 als rechteckiger gotischer Backsteinbau, war es das eigentliche Haupthaus. Hier residierte im Mittelalter die geistige Verwaltung des Klosters. Im gewölbten Keller befand sich ein Back- und Brauhaus.
Nach 1555 war es herzogliches Amt, schwedisches Amtsgericht, Sitz der Verwalter, Kindergarten und Jugendklub (im Gewölbekeller).
Das lang gestreckte, zweigeschossige Gebäude besitzt Schaugiebel in Ost-West-Richtung. Diese Treppengiebel sind aufwendig und regelmäßig ausgeführt. Doppellanzettfenster, teilweise mit Blende, seitliche Wappenkartuschen, weißer Putz als Schmuck dienen zur einheitlichen Gliederung und Gestaltung des gesamten Ostgiebels. Abgetreppte Strebepfeiler, Putzblenden und Lanzettfenster bestimmen ebenfalls die Gestalt des Giebels an der Westseite, jedoch nicht ganz so regelmäßig.
Verschiedene Umbauten im Laufe der Jahre lassen die ursprüngliche Raumstruktur nur noch schwer erkennen. Lediglich der massive kreuzrippengewölbte Keller ist in seiner Struktur erhalten. Mit seiner lichten Höhe von bis zu vier Meter liegt er nahezu längs des gesamten Gebäudes unterhalb der Oberkante des Geländes, welches aber in west- östlicher Richtung ansteigt.
An der Nordseite des Gebäudes befinden sich noch eingeschossige Reste des ehemaligen Brunshaupt. Die Propstei ist aber nur noch durch einen Mauerrest mit dem ehemals zweigeschossigen Wirtschaftsgebäude verbunden. Hier befindet sich auch ein Durchgang zum ehemaligen Klostergarten, dem Jungfernteich und der Wasserquelle.